Seit 2023 werden die Rotmilane in unserem Vogelschutzgebiet mit Horstkameras beobachtet. Ziel war es eigentlich, mehr über das Verhalten der Tiere zu erfahren und der Öffentlichkeit einen Blick hinter die Kulissen zu verschaffen. Doch bereits im ersten Jahr sah sich das LIFE-Projekt-Team mit Ereignissen konfrontiert, mit denen es so nicht gerechnet hatte. Eine Horstkamera zeigte eines Tages das Bild eines Altvogels, der leblos im Horst lag. Später stellte sich heraus, dass das Tier vergiftet wurde. Die Jungtiere, die sich zu der Zeit schon im Horst befanden, konnten gerettet und später ausgewildert werden.
Auch im Jahr 2024 konnte die Biologische Station keine erfolgreiche Nachzucht der Jungtiere beobachten. In einem Horst wurden drei Eier durch einen Waschbären gefressen, in einem anderen Horst wurde das Jungtier von einem Uhu geholt. So traurig diese Ereignisse waren, liefern sie dem Projektteam dennoch wichtige Erkenntnisse für den Schutz der Rotmilane. So werden beispielsweise in diesem Jahr Horstbäume mit sogenannten Baummanschetten als Schutz vor dem Waschbären versehen.
In diesem Jahr wird ein neuer und umfangreicherer Anlauf gestartet. In den letzten Tagen wurden 20 Horste mit Kameras versehen. In den Wintermonaten wurde zuvor durch eine Kartierung ermittelt, welche Horste am geeignetsten sind und wo die Wahrscheinlichkeit am höchsten ist, dass sie durch die Milane ausgewählt werden. Das Anbringen der Kameras ist aufwendig und kann nur mit Hilfe eines Baumkletterers erfolgen.
Nun heißt es, warten, bis die ersten Milane aus dem Süden zurückkehren und hoffentlich unsere Horste für ihre Nachzucht auswählen. Neben dem Monitoring mit Kameras ist für dieses Jahr eine Besenderung von Tieren in Kooperation mit LIFE Eurokite geplant.
Hier geht es zu den Kamera-Aufnahmen.