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1. Newsletter zum LIFE-Projekt „Siegerländer Kultur- und Naturlandschaften“
Oktober 2022

Willkommen zu unserem ersten Projekt-Newsletter

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Projekt!

Das LIFE-Projekt „Siegerländer Kultur- und Naturlandschaften“ oder kurz „LIFE 4 Siegerlandscapes“ startete im Januar 2022. Innerhalb des sechsjährigen Projektes sollen im Vogelschutzgebiet „Wälder und Wiesen bei Burbach und Neunkirchen“ verschiedene Naturschutzmaßnahmen zur Förderung von Wald- und Offenlandlebensräumen umgesetzt werden. Hierdurch soll der Lebensraum von seltenen Tier- und Pflanzenarten des Gebietes dauerhaft geschützt werden. Im Mittelpunkt des Projektes stehen sieben Zielarten – Rotmilan, Braunkelchen, Schwarzspecht, Grauspecht, Mittelspecht, Blauschillernder Feuerfalter und Goldener Scheckenfalter – deren Lebensraum im Speziellen verbessert werden soll.

Zu Beginn des Projektes stand insbesondere die konkrete Maßnahmenplanung im Vordergrund. Für die Maßnahme „Etablierung von Laubwald“ wurde eine Priorisierungskarte erstellt. Innerhalb des Projektes sollen insbesondere auf Fichten-Kalamitätsflächen heimische Laubbäume gepflanzt werden und so der Anteil an Laubwald im Vogelschutzgebiet erhöht werden. In den nächsten Monaten sollen die ersten Bäume auf ausgewählten Flächen gepflanzt werden.

Im FFH- und Naturschutzgebiet „Buchhellerquellgebiet“ wurde zur Umwandlung von Fichtenforst in Grünland bereits eine Fläche von über 20 ha freigestellt. Die Entnahme der Fichten läuft aktuell weiter, sodass voraussichtlich (in Abhängigkeit der Witterungsbedingungen) die gesamten Fichten auf der Maßnahmenfläche noch in diesem Winter entnommen werden können. In den nächsten Monaten erfolgen weitere Maßnahmen zur Optimierung der freigestellten Flächen für die Grünlandnutzung. Neben der Förderung von Extensivgrünland und seltenen FFH-Lebensräumen wie Borstgrasrasen und Pfeifengraswiesen dient die Maßnahme der Förderung des Braunkelchens im Projektgebiet sowie den beiden Tagfalterarten.

Der Goldene Scheckenfalter als eine der Zielarten für das Offenland soll innerhalb der Projektlaufzeit in den ehemaligen Verbreitungsgebieten wiederangesiedelt werden. Zur Vorbereitung der Wiederansiedlung wurden in den Sommermonaten potenzielle Wiederansiedlungsflächen ausgewählt. In den ersten Projektjahren soll die Wiederansiedlung auf Flächen erfolgen, die hinsichtlich ihrer Struktur und Vegetationszusammensetzung in einem guten Zustand sind. Entscheidend hierbei ist vor allem das Vorkommen der Raupenfutterpflanze Teufelsabbiss. Weniger geeignete Flächen sollen in den kommenden Jahren aufgewertet werden. Hierzu soll zum einen das Nutzungsregime angepasst werden und es soll eine aktive Einbringung der Raupennahrungspflanze erfolgen. Neben der Auswahl von geeigneten Wiederansiedlungsflächen wurde die Nachzucht vorbereitet. Dazu wurden Anfang September in Kooperation mit dem LIFE Projekt „helle Eifeltäler“ Raupen im NSG „Fuchskaute“ in Rheinland-Pfalz entnommen und nach Eschenburg zu einem Schmetterlingsexperten gebracht. Dort werden die Raupen nun in einem Freigehege überwintern und es erfolgt eine Nachzucht in Gefangenschaft. Die Entnahme der Raupen wurde von Andrea Klasen von WDR 5 begleitet und in der Sendung „Neugier genügt“ ausgestrahlt. Der Beitrag kann in der WDR-Mediathek angehört werden. Neben dem Goldenen Scheckenfalter soll im Projekt auch der Blauschillernde Feuerfalter gefördert werden. Hierzu sollen insbesondere Habitate in vier FFH-Gebieten aufgewertet werden. Als Vorbereitung für die Auswahl der zu optimierenden Flächen fand im Juni eine Kartierung der Falterart in den vier FFH-Gebieten statt.

Im Rahmen der Maßnahmen zur Optimierung von Extensivgrünland wurden in Burbach-Lippe Maßnahmen zur Zurückdrängung des Jakobs-Kreuzkrautes durchgeführt. Die heimische aber stark giftige Pflanze erschwert zunehmend die Bewirtschaftung der Bergmähwiesen im Gebiet. Daher dient die Zurückdrängung der Pflanze als Maßnahme um eine dauerhafte Bewirtschaftung der Bergmähwiesen und anderer Grünlandlebensräume im Gebiet sicher zu stellen. Um eine möglichst große Fläche bearbeiten zu können wurde die Maßnahme über zwei Aktionen mit ehrenamtlichen Helfern umgesetzt. Im Rahmen zweier Aktionstage konnte die Pflanze so auf knapp 50 ha entfernt werden. Die Aktion fand in direkter Kooperation mit mehreren ortsansässigen Landwirten statt. Das Entfernen der Pflanze dient zum einer der Zurückdrängung der Pflanze, ermöglicht aber zum anderen auch, dass die Landwirte das Heu auf den Mähwiesen nutzen bzw. verkaufen können.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurden mehrere Veranstaltungen, z.B. zum Artenschutz im Wald angeboten. Zudem fand im Juni eine Auftaktveranstaltung mit Fachvorträgen und Exkursionen in das Projektgebiet statt. Zur Feier des 30-jährigen LIFE-Jubiläums wurde ein Malwettbewerb zum Thema „Waldvögel“ veranstaltet. Im September besuchten Studierende der Universität Hildesheim das Projektgebiet. Das Projektteam stellte dabei insbesondere die bisher umgesetzten und zeitnah geplanten Maßnahmen innerhalb der Maßnahmenkulisse vor sowie das Natura 2000 Programm. Ebenfalls im September fand ein Expertenaustausch mit Akteuren aus dem Bereich Forst statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Thema „Wiederaufforstung und Naturverjüngung in Zeiten des Klimawandels“. An der Veranstaltung nahmen 20 Experten teil, darunter auch mehrere Vertreter aus den Nachbarbundesländern Rheinland-Pfalz und Hessen.

Eindrücke aus dem bisherigem Zeitraum

Im Folgenden sehen Sie einige Impressionen aus dem Projektgebiet und den bisherigen Geschehnissen.
Alle aktuellen Meldungen sowie ausführliche Informationen zum Projekt LIFE 4 Siegerlandscapes und unser Veranstaltungsprogramm für das Jahr 2023 (sobald die genauen Termine feststehen) finden Sie natürlich auf unserer Interntseite www.life4siegerlandscapes.de. Viel Spaß beim Stöbern!

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