Schwarzspecht

Vergiftungsverdacht bestätigt

Das tote Rotmilan Weibchen, das aus dem Horst geborgen wurde, ist mit zwei in der EU verbotenen Substanzen vergiftet worden.

Totes Rotmilan-Weibchen nach Bergung. Foto: Karsten Cieslik

Rotmilan- Nestling in der Auffangstation. Foto: Bergische Greifvogelhilfe

Rotmilan- Nestling in der Auffangstation. Foto: Bergische Greifvogelhilfe

Der weibliche Rotmilan, der Mitte Mai tot über ihren Jungen im Horst gefunden wurde, wurde vergiftet. Das Tier starb laut toxikologischem Befund aufgrund von E 605 (Parathion) und Diazinon. Beide Substanzen sind in der EU verboten.

Dass die beiden Jungtiere überleben konnten ist ein kleines Wunder und wäre ohne den besonnenen Einsatz der Mitarbeiter und des Baumkletterers in der Dunkelheit nicht möglich gewesen. Die Möglichkeit der Aufzucht und Auswilderung ist insbesondere den ehrenamtlichen Mitarbeitern der Bergischen Greifvogelhilfe zu verdanken.

Der toxikologische Befund gibt allerdings Grund zur Sorge. E 605 (Parathion) und Diazinon wurden ursprünglich als Insektizide verwendet, ihr Vertrieb, Erwerb und Besitz in der EU ist jedoch seit 2002 beziehungsweise 2007 verboten. Vermehrt werden die Giftstoffe jedoch gezielt eingesetzt, um ungewünschte Wirbeltiere zu töten. Dies können Krähen, Waschbären oder auch Greifvögel sein. Unabhängig davon, für welches Tier ein Giftköder ausgelegt wird, können aber jegliche Aasfresser durch den Verzehr zu Tode kommen. Dies kann auch Haustiere wie Hunde und Katzen betreffen.Bei beiden Giften handelt es sich um Cholinesterasehemmer und damit um Giftstoffe, die eine besonders hohe Toxizität gegenüber Wirbeltieren aufweisen.

Diese Erkenntnisse werfen weitere Fragen auf: Wurde der Rotmilan gezielt vergiftet? Wer setzt diese Art von Gift zu welchem Zweck ein? Die Antworten auf diese Fragen sind von großer Bedeutung für den weiteren Schutz dieser Tiere. Denn der Nachweis der Giftstoffe macht klar, dass zumindest gezielt Köder ausgelegt wurden und dass somit auch andere Rotmilane bzw. alle Aasfresser im Gebiet potenziell gefährdet sind.

Es wurde Anzeige erstattet, um den Vorfall zu untersuchen und die Täter zur Verantwortung zu ziehen.

Die Biologische Station und alle Beteiligten setzen sich weiterhin engagiert für den Schutz des Rotmilans und anderer gefährdeter Arten ein. Es ist von größter Bedeutung, dass solche Vorfälle aufgedeckt und die Täter zur Verantwortung gezogen werden, um den Schutz dieser wertvollen Vogelart zu gewährleisten. Die Biologische Station bittet um Mitteilung bei Auffindung von Ködern und/oder toten Greif- und Krähenvögel sowie Eulen, insbesondere im Raum Burbach.