Schwarzspecht

Rotmilan Jungtiere erfolgreich ausgewildert

Nach dem Tod des Rotmilan Weibchens wurden die geretteten Nestlinge zur Aufzucht und nun erfolgten Auswilderung an die Bergische Greifvogelhilfe in Rösrath übergeben.

Die beiden Rotmilane in der Auffangstation.

Rotmilane mit ihren Artgenossen in der Auffangstation.

Fotos: Bergische Greifvogelhilfe Rösrath

Fliegender Rotmilan.

Foto: Jonathan Fieber

Anfang März wurden im Vogelschutzgebiet Kameras unter anderem an Horstbäumen
eingerichtet, um die Brutaktivitäten der Rotmilane – einer der Zielarten im „LIFE 4
Siegerlandscapes“ Projekt – zu dokumentieren. So sollten die sonst verborgenen Prozesse im
Leben und der Vögel greifbarer gemacht werden.

Knapp zwei Monate später, kurz nachdem zwei Nestlinge geschlüpft waren, übermittelte die
Kamera das traurige Bild der toten Mutter im Nest. Mit Hilfe eines professionellen
Baumkletterers konnte das tote Tier geborgen werden und die Jungtiere gerettet werden.
Durch die verkrampfte Haltung des Muttervogels bestand schnell der Verdacht einer
Vergiftung. Der darauffolgende toxikologische Befund sorgte für Klarheit. Das
Rotmilanweibchen starb aufgrund von E 605 (Parathion) und Diazinon. Diese Substanzen
wurden ursprünglich als Insektizide verwendet. Ihr Vertrieb, Erwerb und Besitz in der EU ist
jedoch seit 2002 beziehungsweise 2007 verboten. Die Polizei wurde eingeschaltet, hat die
Ermittlungen inzwischen aber eingestellt.

Glücklicherweise haben die beiden Jungtiere überlebt. Sie wurden zur Aufzucht und späteren
Auswilderung an die Bergische Greifvogelhilfe in Rösrath übergeben und konnten sich gut
entwickeln. Während der letzten Monate blieb das LIFE 4 Siegerlandscapes Team mit den
Mitarbeitenden dort in Kontakt und konnte so die Entwicklung der mittlerweile
ausgewachsenen Rotmilane weiterverfolgen.

Die Rotmilane wurden zunächst mit einem älteren Rotmilan und einem Mäusebussard
zusammen in einer Voliere gehalten. Im Verlauf des Sommers kamen fünf weitere
Artgenossen hinzu. Bis auf die Fütterungen wurden die Tiere so möglichst wenig durch
Menschen beeinflusst. Die Nestlinge haben sich unauffällig entwickelt und das Verhalten war
nicht von den anderen Artgenossen, die später an der Station betreut werden mussten und
in freier Wildbahn aufgewachsen waren, zu unterscheiden.
Im September wurden die beiden Greifvögel mit ihren anderen Artgenossen beringt und in
die freie Wildbahn entlassen. Zunächst hielten sich die Vögel in der Nähe der Station auf, wo
es die Möglichkeit der Zufütterung gab. Bereits nach drei bis vier Wochen konnten die
Greifvögel nicht mehr gesichtet werden. Wahrscheinlich haben sie sich dem Zug gen Süden
angeschlossen und sind somit erfolgreich ausgewildert.

Ein Herzliches Dankeschön an die ehrenamtlichen Mitarbeitenden der Bergischen
Greifvogelhilfe für ihre herausragende Arbeit.
Wer die Greifvogelstation in ihrer Arbeit unterstützen möchte, kann dies über Spenden oder
freiwillige Hilfe vor Ort leisten. Die Greifvogelstation freut sich über jede Hilfe.