Etablierung von Mittelwald (C3)

Der überwiegende Anteil der Laubwaldfläche und insgesamt 14% von der Gesamtwaldfläche des Projektgebietes ist mit Eichen- und Eichen-Birkenwäldern bestockt. Diese sind fast vollständig aus der ehemaligen Niederwaldnutzung (Haubergswirtschaft) hervorgegangen. Je nach Zeitraum des letzten Niederwaldabtriebs besitzen diese sogenannten aus der Niederwaldnutzung herausgewachsenen „D-Bestände“ ein Alter zwischen 50 und 130 Jahren. Die größte Gefährdung der Eichenbestockung und des Eichenvorrats geht von Waldbaumethoden aus, welche die Verjüngung und Neubegründung der Eiche (Quercus petraea und Q. robur) nicht berücksichtigen. Ein erheblicher Teil der Eichenbestände im Siegerland wurde bereits in der Vergangenheit mit Picea abies und in jüngster Zeit auch mit Pseudotsuga menziesii umgebaut (Unterbau und Voranbau). Eine Neubegründung von Eichenbeständen oder ein Waldbau mit Ziel der Eichenverjüngung (aus Stockausschlag und oder Initialpflanzung) wird aktuell kaum praktiziert. Aus ökologischer Sicht, sind Eichen dominierte Wälder besonders hervorzuheben, insbesondere für den Erhalt des Mittelspechtes kommt der Förderung von Alteichen und neuer Eichengenerationen eine hohe Bedeutung zu.

 

Maßnahmenfortschritt:

Bisher wurden diesbezüglich noch keine Maßnahmen umgesetzt. Der Start ist für Sommer 2023 geplant.

Die langfristige Erhaltung von Eichenwäldern, insbesondere deren Verjüngung zur Vermeidung einer zukünftigen Alterslücke ist jedoch auf eine sorgfältige, waldbauliche Steuerung angewiesen. Dies soll im Projekt mit den Methoden eines dem Mittelwald nahekommenden Waldbaus und Initialmaßnahmen erreicht werden. Neben der gezielten Förderung der Eiche als Lichtbaumart, soll die Baumartendiversität mit geeigneten Begleitbaumarten erhöht werden.

Die waldbauliche Steuerung der Eiche mit Licht und Schatten (Femelhieb) fördert neben der Etablierung der Begleitbaumarten in der zweiten Baumschicht ebenfalls die strukturelle Diversität im Bestand. Entstehende Lichtschächte sorgen ebenfalls für eine hohe Bioproduktion, was auch auf die gesteigerte Besonnung sowie den Grenzlinieneffekt zurückzuführen ist. In solchen lichten Wäldern steigt das Lebensraumangebot sowie die Arthropodenverfügbarkeit .

Ziel ist der langfristige Bestandsaufbau eines vertikal reich strukturierten Bestandes mit Alteichen in der Baumschicht. Zukünftig kann eine Unternutzung (insbes. der Begleitbaumarten) zur Brennholzwerbung initiiert werden.

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